VERNON LEE

14. Oktober 1856 – 13. Februar 1935

 

Schriftstellerin, Kunsttheoretikerin und -kritikerin

 

 

Vernon Lee (Violet Paget), eine überaus produktive Schriftstellerin und Intellektuelle, war Engländerin, wurde in Frankreich (Chateau St. Leonard, Boulogne sur Mer) geboren und lebte hauptsächlich in Italien; sie wurde von ihrer Mutter, ihrem Halbbruder und von Gouvernanten ausgebildet, erwarb sich ihr großes Wissen durch autodidaktische Studien und sprach fließend Englisch, Französisch, Italienisch und Deutsch. Da sie der Meinung war, nur mit einem männlichen Pseudonym ernst genommen zu werden, nannte sie sich Vernon und nahm einen Teil des Namens ihres Halbbruders, des viktorianischen Dichters Eugene Lee-Hamilton an, der bis zu seinem Tod 1907 großen intellektuellen Einfluss auf sie hatte.

Ihre verwitwete Mutter Matilda Lee-Hamilton, geb. Adams, hatte 1855 den Lehrer ihres Sohnes, Henry Ferguson Paget, geheiratet; Vernon Lee war das einzige Kind aus dieser unkonventionellen Ehe, in der jeder seine eigenen Wege ging. Die Familie führte ein Nomadenleben, zog alle sechs Monate um und wohnte an den verschiedensten Orten in Deutschland, England, Frankreich, der Schweiz, Belgien und Italien; 1873 ließ sie sich schließlich in Florenz nieder. Für Vernon Lee stand bald fest, dass Schreiben ihr Beruf und ihre Berufung sei. Bereits als Dreizehnjährige veröffentlichte sie im Schweizer Magazin La Familie eine Kurzgeschichte, einige Jahre erschienen in La Rivista Europea Beiträge, in denen sie sich mit SchriftstellerInnen wie z. B. Jane Austen, Charlotte Bronte, Frances Burney, Charles Dickens, Maria Edgeworth, Henry Fielding und Elizabeth Inchbald beschäftigte, und sie schrieb für Zeitschriften wie u. a. Blackwood’s Magazine, British Quartely Review oder Cornhill Magazine Essays über Kunst und Kultur, aber auch politische Beiträge, in denen sie u. a. die Vivisektion anprangerte.

1880 veröffentlichte sie anonym "Tuscan Fairy Tales, Taken from the Mouth of the People" und es erschienen "Studies of the Eighteenth Century in Italy", Studien, für die sie bereits seit ihrem 14. Lebensjahr Material gesammelt hatte und die sie in Londons literarischen und künstlerischen Kreisen bekannt machten. 1881 besuchte sie England, traf dort ihren Jugendfreund John Singer Sargent und wurde von ihm porträtiert; vom Ästhetizismus überzeugt, nahm sie Kontakt mit Walter Pater auf, dessen Ideen für die ästhetischen Bewegungen grundlegend waren, und traf sich mit seinem berühmten Anhänger Oscar Wilde. Sie verbrachte wiederholt einige Zeit, meist den Sommer, in London und Paris und lebte ab 1888 in der Villa Il Palmerino auf den Hügeln vor Florenz. 1906 kaufte sie Il Palmerino; ein Stück des dazu gehörenden Landes mit einem kleinen Farmhaus vermietete sie einer Freundin, der Schriftstellerin und Übersetzerin Irene Forbes-Mosse, die 1905 Vernon Lees "Genius Loci" ins Deutsche übersetzt hatte. Vernon Lee schrieb sehr viel später (1930) das Vorwort zur englischen Ausgabe ihrer Texte ("Don Juan's Daughters, Dream Children, The Burden), ein Briefwechsel der beiden Pazifistinnen aus dem Ersten Weltkrieg erschien 2014.

In Florenz gehörte Vernon Lee der englischen Gemeinde an, zu der u. a. Reggie Turner und der Kunsthistoriker Bernard Berenson zählten, und die von Aldous Huxley, D. H. Lawrence, Ada Leverson, Norman Douglas, Ronald Firbank u. a. besucht wurde.

Vernon Lee hatte ihr ganzes Leben lang enge Beziehungen zu Frauen. Dazu gehörten Annie Meyer, die sie 1878 kennen gelernt hatte und die ihr charakterlich ähnelte: leidenschaftlich, eigenwillig, eitel. Auseinandersetzungen beendeten die Freundschaft 1881 und der Tod Annie Meyers zwei Jahre später erschütterte Vernon Lee zutiefst; sie hatte Zeit ihres Lebens ein Foto der Freundin in ihrem Schlafzimmer und widmete ihr "The Countess of Albany" mit den Worten: "To the memory of my friend Madame John Meyer, I dedicate this volume, so often and so lately talked over together, in grateful and affectionate regret."

Mit der Dichterin, Schriftstellerin und Literaturkritikerin Agnes Mary F. Robinson verband sie die Liebe zur Literatur, die beiden besuchten sich über acht Jahre lang gegenseitig in England bzw. Italien und unternahmen gemeinsame Reisen; Robinsons Heirat mit dem Orientalisten und Übersetzer James Darmesteter stürzte Vernon Lee 1887 in tiefe Verzweiflung und verursachte einen körperlichen und seelischen Zusammenbruch.

Die Dichterin und Schriftstellerin Amy Levy traf 1886 Vernon Lee in Florenz, verliebte sich hoffnungslos in sie und schrieb ihr Briefe und Liebesgedichte.

Nach Mary Agnes Robinson wurde die schottischen Autorin und Kunstkritikerin Clementina (Kit) Anstruther-Thomson (1857–1921) eine enge Freundin: Kit verbrachte sechs Monate pro Jahr in Florenz und beschäftigte sich mit den psychologischen Auswirkungen von Farbe und Kunst; sie unternahmen weite Reisen, wie z. B. 1888/89 nach Tanger und lebten öffentlich zusammen - als Liebende, Freundinnen und Co-Autorinnen: beider ästhetizistische Lebensanschauung bewirkte eine produktive Zusammenarbeit, die zur Veröffentlichung von gemeinsamen Studien führte. Der gemeinsame Essay "Beauty and Ugliness", 1897 veröffentlicht in Contemporary Review, verursachte eine heftige und lang andauernde Debatte über Plagiieren mit Vernon Lees Nachbarn, dem Kunsthistoriker Bernard Berenson.

Irene Cooper Willis, Schriftstellerin und spätere Anwältin, wurde ab 1911 ihre Mitarbeiterin und langjährige Begleiterin und verwaltete nach Vernon Lees Tod ihren Nachlass; da Vernon Lee dominant und streitsüchtig war und Irene Cooper Willis offensichtlich darunter litt, beschloss Ottoline Morrell sie aus dieser Abhängigkeit zu befreien und verschaffte ihr Arbeit bei Bertrand Russell, die sie allerdings aufgab, nachdem ihr Russell zu nahe getreten war.

Der große Bekannten- und FreundInnenkreis von Vernon Lee umfasste - um nur einige zu nennen - Robert Browning (dessen erste Zeile eines Gedichtes "Who said Vernon Lee?" lautete), Henry James, Ottoline Morrell, Bertrand Russell, Ethel Smith, Edith Wharton und Nathalie Barney, deren Salon in Paris sie bei ihren Frankreichreisen besuchte. Als kenntnisreiche Gesprächspartnerin und unerschrockene Kritikerin wurde sie sowohl von George Bernard Shaw als auch von H. G. Wells, dessen sozialutopische Ideen sie aufgriff, überaus geschätzt. 1924 wurden ihre wissenschaftlichen Leistungen durch die Verleihung des Ehrendoktors der University of Durham gewürdigt.

Obwohl Vernon Lee politisch nie aktiv war, unterstützte sie feministische und soziale Reformen, war eine glühende Pazifistin und Antifaschistin. Bei Ausbruch des Ersten Welkrieges hielt sie sich bei den Morrells in London auf und verbrachte dann die gesamte Zeit bis zum Kriegsende in England - wohl auch deswegen, weil Irene Cooper Willis in dieser Zeit für Betrand Russell arbeitete. Sie wurde Mitglied der Union of Democrating Control (UDC), einer internationalen Anti-Kriegs-Organisation, und unterstützte die pazifistische Frauenbewegung, die 1915 zum Internationalen Frauenkongress in Den Haag führte. 1920 kehrte sie nach Italien zurück, machte weiter ihre Reisen nach Frankreich, England und durch Italien und beschäftigte sich mit neuen Werken zur Philosophie und Politik (Jane Harrison, Julian Huxley, J. B. S. Haldane, Bertrand Russell, George Santayana, Oswald Spengler); mit großer Bestürzung nahm sie gegen Ende ihres Lebens das Auftreten faschistischer Bewegungen wahr.

Die letzten Lebensjahre verbrachte Vernon Lee zurückgezogen, da sie an zunehmender Taubheit litt und ihr daher die für sie so wichtige Konversation unmöglich wurde; sie starb im Alter von achtundsiebzig Jahren an Herzversagen in ihrer Villa Il Palmarino, ihre Asche wurde im Grab ihres Bruders am Alori Friedhof in Florenz beigesetzt. Ihre umfangreiche Bibliothek wurde von Irene Cooper Willis, die den Nachlass verwaltete, dem British Institute von Florenz vermacht und kann besichtigt werden.

 

Vernon Lee schrieb eine Reihe von Reisebüchern, darunter "Genius Loci" (1899, dt. 1905), in dem sie als Anhängerin des Ästhetizismus Gegenden und Orte wie die Toskana, die Touraine, Piemont, Ansbach u. a. sowie Begegnungen mit Kunstwerken von Simone Martini oder dem Teppich von Bayeux beschreibt. Weiters "The Spirit of Rome" (1906), für das sie die Tagebuchaufzeichnungen ihrer Rombesuche von 1895 bis 1905 heranzog, und "The Sentimental Traveller", welches einerseits von Aldous Huxley sehr bewundert wurde und andererseits Virginia Woolf, die es für Times Literary Supplement besprach, zur Verzweiflung brachte, da ihrer Meinung nach Lee alles "in Dunst verwandelt mit ihrer Geläufigkeit und Abgeschmacktheit" (Briefe 1, S. 97). 2023 erschienen unter dem Titel "Über die moderne Art des Reisens" drei Essays auf deutsch im Innsbrucker Limbus Verlag: Über die moderne Art des Reisens / Mein Fahrrad und ich / Seinen Zug verpassen; das Nachwort "Empfindsame Reisen nach Vernon Lee" verfasste Klaus Bonn, der auch die Texte übersetzte.

Ihre Romane reichten von einer Satire auf den Ästhetizismus "Miss Brown" (1884) - von Henry James, der ansonsten sowohl ihre Intelligenz als auch ihre Boshaftigkeit bewunderte, als erbärmlichen Fehler bezeichnet - bis zu historischen Themen wie "Ottlilie" (1883), "Penelope Brandling" (1903) und "Louis Norbert" (1914). Ihre manieristischen Geschichten, in denen eine überbordende Sprache sich mit fantastischen Elementen und einem beeindruckenden Kunstverstand vereinten, erschienen unter anderem im Yellow Book, jener berühmt-berüchtigten, von Aubrey Beardsley illustrierten Literaturzeitschrift, die zum Flaggschiff des Ästhetizismus wurde. Die 1892 erschienene Kurzgeschichte "Lady Tal" - ein schlecht durchdachtes und kaum verhülltes Porträt von Henry James - schadete ihrem Ruf genauso wie "Miss Brown".

1915 veröffentlichte sie das Antikriegs-Pamphlet "The Ballet of the Nations" und widmete es Romain Rolland, dessen Pazifismus sie bewunderte; die satirisch philosophische Burleske attackiert die Untugenden der Zivilisation und den Wahnsinn des Krieges: in einem Ballet - produziert von Satan und choreographiert vom Tod - treten die Liebe, das Heldentum, die Angst, der Satan und der Tod auf sowie zeitgenössische Politiker, Gewerkschaftler, Ratsmitglieder und die Wissenschaft.

Vernon Lees pazifistisches Manifest "Satan the Waster: A Philosophical War Trilogy" (1920) enthält das "Ballet of the Nations" und setzte sich mit den zerstörerischen psychologischen Auswirkungen des Ersten Weltkrieges auseinander; es wurde allgemein verurteilt, nur George Bernard Shaw würdigte ihren Scharfsinn; erst die Neuauflage von 1930 fand bessere Kritiken.

Vom Werk des Philosophen und Psychologen Theodor Lipps beeinflusst, führte sie den Begriff "Empathy" (Einfühlung) ein und leistete damit einen bedeutenden Beitrag zum Studium der Ästhetik: In "The Beautiful" (1913) untersucht sie die psychologische Wirkung von Schönheit, in "The Handling of Word" (1923) wendete sie ihre Ideen auf literarische Texte an. Sie interpretierte Kunst als eine mentale und körperliche Erfahrung. Zusätzlich setzte sie sich, gemeinsam mit ihrem Freund und Kollegen Henry James, kritisch mit der Beziehung des Schriftstellers zu seinem Publikum auseinander - und erweiterte bahnbrechend im Konzept des Kritizismus die Idee der kritischen Beurteilung zwischen allen Künsten in Bezug auf die Publikums- (und persönliche) Resonanz.

Ihr in der Hogarth Press im Juli 1926 veröffentlichter Text "The Poet’s Eye" erschien als Nr. 17 der ersten Serie der "Hogarth Essays", hatte einen Umfang von etwa 20 Seiten und eine Auflage von 1000 Stück. Das Design für die in Papier gebundenen Broschüren stammte von Vanessa Bell.

Vernon Lee wurde außerdem bekannt für ihre fantastischen Erzählungen, in denen sie Spuk und Besessenheit thematisiert. Montague Summers bezeichnet sie im Vorwort des Sammelbandes "The Supernatural Omnibus" (1931), in dem zwei Geschichten aus Vernon Lees "Hauntings" aufgenommen wurden, als eine der größten modernen Geistergeschichten-AutorInnen überhaupt. Auf Deutsch erschien "Hauntings" 1900 unter dem Titel "Schemen" im Wiener Verlag; 1990 gab Frank Rainer Schenk den Band "Amour dure. Unheimliche Erzählungen" in DuMont's Bibliothek des Phantastischen heraus.

Der Romanautor und Kritiker Maurice Baring (1874–1945) beurteilte sie als die bei weitem klügste Person, die er jemals getroffen hatte.


Literatur- und Quellenverzeichnis:

J. Howard Woolmer: A Checklist of the Hogarth Press. 1917–1946. Woolmer/Brotherson Ltd., Revere, Pennsylvania 1986

Joanne Shattock: The Oxford Guide to British Women Writers. Oxford University Press, Oxford 1994

Lorna Sage: The Cambridge Guide to Women’s Writing in English. Cambridge University Press 199

Virginia Woolf: Tagebücher 1, 1915–1919. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1990

Virginia Woolf: Briefe 1. 1888–1927. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2006

Javier Marias: Vernon Lee, die Wildkatze. In: Geschriebenes Leben. Ironische Halbporträts. Klett-Cotta, Stuttgart 2001

Frank Rainer Scheck: Nachwort des Herausgebers. In: Vernon Lee: Amour dure. Unheimliche Erzählungen. DuMont Buchverlag, Köln 1990

Norbert Kohl: Nachwort. In: Ada Leverson: Liebe auf den zweiten Blick. Insel Verlag, Frankfurt am Main 1998

Michael Holroyd: Carrington. Eine Liebe von Lytton Strachey. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg, 1995

Gabriele Griffin: Who’s Who in Lesbian & Gay Writing. Routledge, London 2002

Mondrian Graf von Lüttichau: Die Kaleidoskope der Irene Forbes-Mosse. In: Irene Forbes Mosse: Don Juans Töchter. Drei Novellen. Verlag Autonomie und Chaos, Berlin 2016 / d-nb.info/1112758275/34

Susan Brown, Patricia Clements, Isobel Grundy: The Orlando Project. 2006-2017 / Suche: Vernon Lee (orlando.cambridge.org/public/svPeople?person_id=lee_ve)

en.wikipedia.org/wiki/Vernon_Lee

www.dictionaryofarthistorians.org/pagetv.htm

http://thesibylblog.com

thevictorianist.blogspot.co.at/2011_08_01_archive.html

www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/amy-levy/

www.zipworld.com.au/~lnbdds/home/violetpaget.htm

en.wikipedia.org/wiki/Clementina_Anstruther-Thomson

archive.org

 

Bildnachweis:

Vernon Lee als Kind: commons.wikimedia.org/wiki/File:Violet_Paget_-_Vernon_Lee_001.jpg

Vernon Lee um 1870: commons.wikimedia.org/wiki/File:Violet_Paget_-_Vernon_Lee_ca_1870.jpg

Vernon Lee, Porträt 1881: commons.wikimedia.org/wiki/File:John_Singer_Sargent_002.jpg

Agnes Mary F. Robinson, Porträt: The Collected Poems. Lyrical and Narrative Of A. Mary F. Robinson (Madame Duclaux). With a Preface and Portrait. T. Fisher Unwin, London 1902 (archive.org)

Kit Anstruther-Thomson, Porträt John Singer Sargent 1889: commons.wikimedia.org/wiki/File:Clementina_Anstruther-Thomson,_1889.jpg

Amy Levy: commons.wikimedia.org/wiki/File:Amy_Levy_1.jpg

 

Veröffentlichungen über Vernon Lee (Auswahl):

Vineta Colby: Vernon Lee. A Literary Biography. University of Virginia Press, Charlottesville and London 2003

Burdett Gardner: The Lesbian Imagination (Victorian Style). A Psychological and Critical Study of Vernon Lee. Garland, New York, London 1987

Peter Gunn: Vernon Lee. Violet Paget, 1856–1935. Oxford University Press, London 1964

Sandeep Kandola: Vernon Lee. Writers and their Work. Northcote House Publishers, Horndon, Tavistock, Devon 2010

Patricia Pulham / Catherine Maxwell: Vernon Lee. Decadence, Ethics, Aesthetics. Palgrave Studies in Nineteenth Century Writing and Culture. Palgrave Macmillan, 2006

Christa Zorn: Vernon Lee. Aesthetics, History and the Victorian Femal Intellectual. Ohio University Press, 2003

 


Helga Kaschl: Frauen in Virginia Woolfs Hogarth Press. Verlag Autonomie und Chaos, Berlin 2022

Im Berliner Verlag Autonomie und Chaos erschien eine Online-Ausgabe von "Frauen in Virginia Woolfs Hogarth Press" mit zusätzlichen illustrierenden Hintergrundtexten. Das Buch kann kostenlos gespeichert und bei Bedarf ausgedruckt werden (448 Seiten, Format A4).

 

 

autonomie-und-chaos.de/die-buecher/helga-kaschl-frauen-in-virginia-woolfs-hogarth-press

oder

d-nb.info/1262912083/34

 

oben: Violet Paget / Vernon Lee als Kind und um 1870

 

links: Vernon Lee 1881 (Porträt von John Singer  Sargent,1856–1925)

 

 

unten links: Agnes Mary F. Robinson

unten rechts: Kit Anstruther-Thomson 1889 (Porträt von John Singer Sargent )

Amy Levy - hoffnungslos verliebt in Vernon Lee - war  literarisch durchaus erfolgreich, litt aber Zeit ihres Lebens an Depressionen und nahm sich mit 28 Jahren das Leben. Sie war die erste jüdische Studentin am Newnham College und war u. a. mit Eleanor Marx, Olive Schreiner und George Bernard Shaw befreundet.


Der 1990 von Frank Rainer Scheck herausgegebene Band "Amour dure. Unheimliche Erzählungen", enthält vier ins Deutsche übersetzte Texte Vernon Lees aus den Sammlungen "Hauntings" ("Amour dure","Dionea" und "A Wicked Voice") und "For Maurice"  ("Winthrop's Adventure"). 



Vernon Lee - Veröffentlichungen (Auswahl):

Tuscan Fairy Tales (Taken Down from the Mouths of the People). W. Satchell, London 1880. (Published anonymously)

Studies of the Eighteenth Century in Italy. W. Satchel, London 1880 / T. Fisher Unwin, London 1907

Ottilie: An Eighteenth Century Idyll. T. Fisher Unwin, London 1883

The Prince of the Hundred Soups: A Puppet Show in Narrative. T. Fisher Unwin, London 1883

Belcaro: Being Essays on Sundry Aesthetical Questions. W. Satchel, London 1881 / T. Fisher Unwin, London 1887

The Countess of Albany. W. H. Allen, London 1884

Miss Brown, 3 Vols. Blackwood, Edinburgh 1884

Euphorion: Being Studies of the Antique and the Mediaeval in the Renaissance. T. Fisher Unwin, London 1884

Baldwin: Being Dialogues on Views and Aspirations. T. Fisher Unwin, London 1886

A Phantom Lover: A Fantastic Story. Blackwwod, Edinburgh / Robert Brothers, Boston 1886 (auch "Oke of Okehurst" in "Hauntings")

Juvenilia: Being a Second Series of Essays on Sundry Aesthetical Questions. T. Fisher Unwin, London 1886

Hauntings. Fantastic Stories. Heinemann, London 1890 / John Lane, Bodley Head 1906 / auf Deutsch: Wiener Verlag, Wien 1900

Vanitas: Polite Stories. Heinemann, London 1892 / Lovell Coryell, New York ca. 1892 / John Lane, London and New York 1911

Althea: A Second Book of Dialogues on Aspirations and Duties. Osgood, McIlvaine, London 1894

Renaissance Fancies and Studies: Being a Sequel to Euphorion. Smith, Elder & Co., London 1895

Limbo and Other Essays. Grant Richards, London 1897

Genius Loci: Notes on Places. Grant Richards, London 1899 (ins Deutsche übertragen von Irene Forbes-Mosse, geb. Gräfin von Flemming. Eugen Diederichs, Jena und Leipzig 1905)

Penelope Brandling: A Tale of the Welsh Coast in the Eighteenth Century, T. Fisher Unwin, London 1903

Ariadne in Mantua: a Romance in Five Acts. Basil Blackwell, Oxford 1903

Hortus Vitae: Essays on the Gardening of Life. Bodley Head, London 1904

Pope Jacynth - And Other Fantastic Tales. Grant Richards, London 1904 / John Lane, New York 1907

The Enchanted Woods and Other Essays. John Lane, London 1905

Sister Benvenuta and the Christ Child, an Eighteenth Century Legend. Mitchell Kennerly, New York 1905 / Grant Richards, London 1906

The Spirit of Rome: Leaves from a Diary. John Lane, London 1906

The Sentimental Traveller. Notes on Places. John Lane, London 1908

Gospels of Anarchy & Other Contemporary Studies. T. Fisher Unwin, London 1908

Laurus Nobilis: Chapters on Art and Life. Bodley Head, London 1909

Vital Lies: Studies of Some Varieties of Recent Obscurantism. John Lane, London 1912

gem. mit Clementina Anstruther-Thomson: Beauty and Ugliness. John Lane, London 1912

In Praise of Old Gardens: Vernon Lee, A. C. Swinburne, Mrs. Boyle, Rosamond Marriott Watson, John Brown. Thomas B. Mosher, Portland, Maine 1912

The Beautiful. An Introduction to Psychological Aesthetics. Cambridge University Press, Cambridge 1913

The Tower of the Mirrors and Other Essays on the Spirit of Places. John Lane, London 1914 / B. Tauchnitz, Leipzig 1922

Louis Norbert. A Two-Fold Romance. John Lane, The Bodley Head, London 1914 / B. Tauchnitz, Leipzig 1920

The Ballet of the Nations. A Present-Day Morality. Illustrations by Maxwell Armfield. Chatto & Windus, London / Putnam, New York 1915 / archive.org

Peace with Honour: Controversial Notes on the Settlement. Union of Democratic Control, London 1915

Satan the Waster: A Philosophic War Trilogy with Notes and Introduction. John Lane, London 1920

Proteus or the Future of Intelligence. Kegan Paul, Trench, Trübner & Co., London 1925

The Golden Key. John Lane, London 1925

The Poet's Eye. Notes on Some Differences Between Verse and Prose. Hogarth Press, London 1926

For Maurice. Five Unlikely Stories. John Lane, The Bodley Head, London 1927

A Vernon Lee Anthology. Selections from the Earlier Works. Ed. by Irene Cooper Willis. John Lane, The Bodley Head Ltd, 1929

Preface to "Irene Forbes-Mosse: Don Juan's Daughters, Dream Children, The Burden", John Lane, The Bodley Head, London / Dodd, Mead, New York 1930

gem. mit Clementina Anstruther-Thomson: Music and its Lovers. An Empirical Study of Emotional and Imaginative Responses to Music. G. Allen & Unwin, London 1932

Private Letters. With a Preface by Irene Cooper Willis. Privately Printed, 1937

The Snake Lady and Other Stories. Introduction by Horace Gregory (Ed.). Grove Press, New York 1954

Supernatural Tales: Excursions into Fantasy. Introduction by Irene Cooper Willis. Peter Owen, London 1955

Herward Sieberg / Christa Zorn (Hg.): The Anglo-German Correspondence of Vernon Lee and Irene Forbes-Mosse During World War I. Women Writer's Friendship Transcending Enemy Lines. Edwin Mellen Press, 2014

Amanda Gagel (Ed.): Selected Letters of Vernon Lee, 1856–1935, Volume I, 1865–1884. Routledge, London and New York 2017

Sophie Geoffroy (Ed.): Selected Letters of Vernon Lee, 1856–1935, Volume II, 1885–1889. Routledge, London and New York 2020

Über die moderne Art des Reisens. Essays. Übersetzt und mit einem Nachwort von Klaus Bonn. Limbus Verlag, Innsbruck 2023